Nikon Nikkor DX 24 / 1.7

Nikon Nikkor DX 24 / 1.7

DX – das vernachlässigte Format

Wie zu DSLR / Nikon F-Zeiten vernachlässigt Nikon auch in der Z-Welt die Kameras mit dem kleineren DX-Sensor spürbar: während das Angebot an FX-Objektiven wie an Aktualisierungen der FX-Kameras stetig wächst, wird die DX-Welt nur in homöopathischen Dosen bedient.

Kameraseitig gibt es zwar drei sehr gut abgegrenzte Gehäuse (Z 50 als kleine moderne Spiegellose, Z 30 für Vlogger, sowie die Z fc für Retro- und Mechanik-Freunde), eine Weiterentwicklung ist aber derzeit nicht in Sicht: keine Z 80 oder Z 90 mit IBIS, keine Z 50 II, und auch keine Z fc II. DX ist ein reines Volumengeschäft: solange der Verkauf läuft, solange wird nicht investiert. Das zumindest ist der Eindruck, den ich schon zu DSLR-Zeiten hatte. Wirtschaftlich mag das sinnvoll sein, aus Sicht der Nutzer ist es schade.

Sensor-technisch stellt das jedoch kein Problem dar: trotz seiner nur 20.9 Megapixel muss eine DX-Nikon sich nicht verstecken, Bildqualität, ISO-Invarianz und Rauschverhalten sind top, hier bieten auch die 30 und mehr MP der Konkurrenz nicht wirklich brauchbare Fortschritte.

IBIS, oder eben kein IBIS…

Woran es aber vor allem fehlt: IBIS. Bisher war das relativ egal, weil alle DX-Objektive (12-28mm, 16-50mm, 18-140mm und 50-250mm) nicht nur optisch sehr gut sind, sondern allesamt die VR-Technik enthalten, das Wackeln also auf der Objektivseite unterdrücken. Von den FX-Objektiven ist das 24-200mm Superzoom dank VR ebenfalls bestens für DX geeignet, zumal es den besten Teil des Bildes nutzt, während FX sich mit etwas schwächeren Randbereichen und Ecken begnügen muss. Einziger Nachteil all dieser Objektive: keines davon hat eine Offenblende, die einen schön unscharfen Hintergrund zulässt, keines eine, mit der auch bei wenig Licht noch mit tiefen ISO gearbeitet werden könnte. Klassische Consumer-Zooms mit guter Qualität, klein, leicht und relativ günstig, aber eben lichtschwach.

Festbrennweiten?

Mit der Z fc hat Nikon von Beginn an die SE-Version der 28mm f/2.8 Festbrennweite als Kit angeboten. Umgerechnet auf FX entspricht das an der Z fc einem 42mm – Objektiv. Mit dem Vorteil, dass das Objektiv auch auf einer FX-Kamera genutzt werden kann, aber weder die Brennweite noch vor allem die Lichtstärke von 2.8 sind wirklich berauschend.

Wer die Lücke im System wohl erkannt hat, das sind die chinesischen Hersteller von Festbrennweiten: Viltrox, Laowa, Meike, 7artisans und noch einige mehr. Und diese Objektive sind nicht nur von billiger Flaschenboden-Qualität: einige wie Viltrox trumpfen mit guten Werten und einem schnelle AF auf, also nicht nur manuelles altes Eisen, sondern tatsächlich neue Konkurrenz zu sehr tiefen Preisen.

Ob Nikon sich davon hat beeinflussen lassen, kann ich nicht sagen, aber die Antwort war eine kompakte, aber lichtstarke  Festbrennweite für die Z-Kameras mit dem DX Sensor. Ohne VR, dafür mit Blende 1.7 und einer Brennweite von 24 mm, also knapp 36 mm auf FX / Kleinbild umgerechnet. Der Klassiker gewissermassen, die Linse, die eine Z fc endlich zur Alternative zur Fujifilm X100 macht (wenn auch nicht zum neusten Modell X100 VI, das nicht nur 40 Megapixel hat, sondern vor allem IBIS, dafür aber fast doppelt so viel kostet wie eine Nikon Z fc mit dem neuen 24er).

Die Entscheidung

Ich selber habe lange überlegen müssen: Viltrox AF 23mm f/1.4 oder Nikon 24mm f/1.7? Klar, das Viltrox ist schwerer und grösser, aber ohne IBIS und VR ist Gewicht keine schlechte Sache, es hilft, die Kamera zu stabilisieren. Blende 1.4 hört sich auch gut an, und eine solide Metallkonstruktion fühlt sich besser an (ausser bei Schnee und Eis) als der hochwertige, aber doch etwas schnöde Kunststoff der Nikon-Variante.

Am Ende gab eine ganz andere Sache den Ausschlag zu Gunsten des Nikon: das Viltrox besitzt einen USB-C-Anschluss. Eigentlich gut, klar, aber auch der Hinweis auf ein Problem: Viltrox hat keinen Lizenzvertrag mit Nikon, die Daten für den Autofocus und die Kamera-Kommunikation sind daher «selbstgebastelt», oder reengineered, um es vornehmer auszudrücken. Gibt es ein Update für die Nikon, kann es passieren, dass das Objektiv nicht mehr funktioniert. Das lässt sich dann offenbar ausreichend kurzfristig per Update des Objektivs beheben, es gibt jedoch keine Garantie, dass das in einigen Jahren immer noch so ist. Und auch wenn das Viltrox aktuell günstiger ist als das Nikon-Objektiv: auch rund 200 CHF/EUR sind viel Geld für einen potentiellen Briefbeschwerer.

Am Ende bin ich also dem Mutterhaus treu geblieben und habe bei Nikons erster DX-Festbrennweite für das Z-System auf «bestellen» geklickt. Etwas schweren Herzens, weil ich mir eigentlich das 35mm f/1.8 S – Objektiv für meine Z 6 kaufen wollte, das aber selbst mit der aktuellen Rabatt-Aktion in Preisregionen unterwegs ist, die mein Fotografie-Budget deutlich sprengen. Also habe ich beschlossen, dass Abenteuer 35mm Festbrennweite erst einmal mit der Z fc zu beginnen. Sollte sich diese Brennweite als für mich wirklich brauchbar herausstellen, dann kann ich den FX-Schritt immer noch gehen. Und falls nicht, nun, dann hat der Spass zumindest kein Vermögen gekostet.

Was ist in der Schachtel?

Am nächsten Tag schon hatte ich das Päckchen im Briefkasten, darin die kleine schwarz-gelbe Nikon-Schachtel. Ziemlich ökologisch bis auf die Luftpolsterfolie, alles andere ist Karton. Darin verpackt: die Gegenlicht- oder Streulichtblende, das Objektiv samt Front- und Rückdeckel, ziemlich viel bedrucktes Papier für so wenig Objektiv, und in meinem Fall noch die Karte mit dem Code für die Garantieverlängerung auf 3 Jahre, die Nikon Schweiz seinen Objektiven und Kameras mitgibt, wenn man sie denn registriert.

Streulichtblende?

Dass ein DX-Objektiv, oder ein günstiges Objektiv von Nikon überhaupt mit einer Streu- oder Gegenlichtblende geliefert wird: ein Wunder! Für alle meine DX-Zooms musste ich mir die Blende für relativ viel Geld separat erwerben, und ausgerechnet bei der günstigsten Festbrennweite wird sie mitgeliefert. Man muss nicht alles verstehen…

Dafür ist die Streulichtblende sehr speziell: anders als die üblichen Becher- oder Tulpenförmigen Blenden ist die des 24mm-Objektivs eher ein Ring, oder ein grosser Deckel mit Loch. Was auf den ersten Blick sehr gewöhnungsbedürftig aussieht, das hat sogar einige Vorteile: sie kann immer drauf bleiben, muss nicht umgedreht und aufgesteckt werden für den Transport, die Öffnung ist die selbe wie ohne Blende, so dass der Objektivdeckel auch wahlweise auf dem Objektiv oder auf der Streulichtblende verwendet werden kann. Zudem erzeugt die Blende eine sichtbar abgeschattete «Höhle» vor der Frontlinse, so dass der Schutz tatsächlich auch sehr gut gegeben ist. Einziger Nachteil: das Objektiv ist mit Blende etwas länger, aber da sich der Durchmesser nicht ändert: kein grosses Problem.

Eine erste Streulichtblende dieser Art hatte ich übrigens schon im letzten Jahrhundert: die Blende des kleinen P 45mm f/2.8 Pancakes (manuell, für die FM2n / FM3a) war ähnlich gebaut und auch damals schon sehr seltsam anzuschauen. Nichts Neues also, nur besser gelöst, weil heute das Filterwinde und die Öffnung für den Deckel auf dem Objektiv und der Streulichtblende identisch sind und Filter wie Deckel mit und ohne Blende genutzt werden können.

Grösse

Anders als das kleine 26mm-Objektiv mit Blende 2.8 ist die DX-Festbrennweite kein Pancake, also kein extrem kleines Objektiv. Stellt man es neben das (immerhin für FX gerechnete) 40er oder 28er, dann ist kaum ein Unterschied sichtbar. Mit montierter Streulichtblende ist es sogar ein bisschen länger als diese. Und selbst das 16-50mm Standardzoom der Z fc ist kleiner als das 24er. Wem es also rein um Kompaktheit geht, der ist mit dem kleinen Standardzoom am besten bedient.

Betrieb

Die Kompaktheit des Standardzooms ist allerdings auch einer Eigenschaft geschuldet, mit der ich immer schon sehr viel Mühe habe: im kompakten Zustand ist es (wie auch das 24-70mm f/4.0 S oder das 50-250mm Telezoom) zu nichts zu gebrauchen. Erst wenn man es aus seiner kompakten Parkposition geholt hat, also den Zoomring gedreht hat, ist es betriebsbereit. Schnell mal die Kamera hochnehmen und einhändig abdrücken, wenn sich die Gelegenheit ergibt, das geht mit diesen Objektiven nicht.

Für das 24er kein Problem: es ist immer betriebsbereit. Kamera einschalten, Sucher oder Bildschirm prüfen, scharfstellen, auslösen, fertig.

Bedienung

Zu bedienen gibt es nicht wirklich viel an diesem Objektiv: ein Ring, sonst nichts. Kein AF/MF-Schalter, kein VR-Schalter (mangels VR), kein garnichts. Der Ring dient serienmässig der manuellen Scharfstellung, via Menü der Kamera kann man aber auch andere Funktionen zuweisen. Ich lege normalerweise die Blenden-Einstellung darauf: da ich meist mit der Blendenvorwahl (A) arbeite, kann ich mit der linken Hand den Ring drehen, mit rechts den Auslöser / AF bedienen. Wer das alles nicht will, der kann den Ring auch einfach funktionslos stellen, dann kann man zumindest nicht aus Versehen irgendeine Einstellung verändern.

Mechanische Qualität

Das 24er besteht komplett aus Kunststoff (fast komplett: die Linsen sind natürlich aus Glas). Das macht es leicht und robust (da mehr eigene Masse im Fall eines Sturzes auch für mehr Kraft sorgt, mit der etwas beschädigt werden kann). Die ewige Kritik am Anschluss, der doch aus Metall sein sollte, kann ich nicht nachvollziehen: ich wechsle oft Objektive, habe aber noch nie mit einem Kunststoff-Bajonett Probleme gehabt. Klar, das ist kein 2.8er-Zoom mit Kilo-Gewicht, das Bajonett muss nichts halten, aber genau darum ist das eine Stelle, an der wunderbar Gewicht gespart werden kann.

Das Objektiv ist staub- und spritzwassergeschützt, im Kleingedruckten steht allerdings, dass dies nicht unter allen Umständen garantiert werden kann. So verfügt mein Objektiv auch nicht über eine Gummilippe am Bajonett, Form und Material sorgen wohl für einen weitgehenden Schutz. In einem Starkregen würde ich die DX-Objektive (wie auch die Kameras) kaum verwenden, bei normalem Niesel- und Landregen jedoch habe ich die Kamera eingesetzt, danach abgetrocknet und nie ein Problem gehabt.

Einen besonders robusten Eindruck macht die kleine Festbrennweite natürlich auch aus einem einfachen Grund: es gibt keine Teile, die sich bewegen. Keine Tubus, keine Frontlinse, einfach nichts, was sich bewegt, wenn man scharfstellt. Alles passiert innerlich, äusserlich bleibt das Objektiv kompakt und fest. Zusammen mit der Material- und Bauqualität der Nikon-Objektive ergibt sich so auch haptisch ein sehr guter Eindruck. Nikon eben.

Optische Qualität

Ich besitze keine Test-Charts, fotografiere keine Backstein-Wände und messe keine Auflösungen. Diese Daten sind mehrfach im Internet zu finden. Ich kann über meine subjektive Wahrnehmung schreiben, und die ist weitestgehend positiv.

Schärfe

Seit der Einführung des Z-Bajonetts gibt es bei Nikon eigentlich keine unscharfen Objektive mehr. Selbst das Ultra-Zoom 24-200mm oder neu das 28-400mm, die im Vergleich zu den Profimodellen und Festbrennweiten mit Z-Bajonett etwas schlechter bewertet werden, sind über praktisch die gesamte Brennweite schärfer als die besten Zooms der Nikon DSLRs, also der alten Spiegelreflex-Nikons.

Das gilt auch für unsere kleine Festbrennweite. Zumal am optischen Aufbau nicht gespart wurde: 9 Linsen in 8 Gruppen, davon 2 asphärische Linsen, das ist eine Menge Holz für so ein kleines und auch günstiges Paket. Entsprechend ist es problemlos einsetzbar, von Offenblende f/1.7 bis zu f/11. Offen wird es nicht weicher, geschlossen tritt noch keine Beugungs-Unschärfe auf, es ist über den gesamten Blendenbereich vollständig nutzbar.

Natürlich wird auf den Test-Charts bei Offenblende eine geringere Auflösung und leichte Unschärfen am Bildschirmrand festgestellt. Aber: Schärfe im Bild ist eine weitgehend subjektive Wahrnehmung. Offene Blende, das bedeutet meist auch: scharfes Hauptobjekt, unscharfer Hintergrund. Dieser Unterschied lässt das Hauptobjekt subjektiv schärfer erscheinen, als es tatsächlich ist, aber genau darum ist die effektive Schärfe nicht so interessant, wie es in den technischen Daten aussieht.

Wichtiger ist der Kontrast: wenn das Bild «weich» wird, dann stört das effektiv. Das ist mit dem 24er aber nicht der Fall. Da es gleichzeitig auch nicht sehr empfindlich ist, was Gegenlicht betrifft, lässt es sich bereits mit offener Blende bestens einsetzen.

Bokeh

Der Hintergrund ist gerade bei Objektiven mit sehr grossen Blenden wichtig: die Trennung von Vorder- und Hintergrund durch Schärfe / Unschärfe ist eines der wichtigsten Stilmittel, die man mit lichtstarken Festbrennweiten nutzen kann.

Das 24er enttäuscht hier nicht. Natürlich lässt eine Brennweite von 24mm nur beschränkt wirklich unscharfe Hintergründe zu (das ist Physik, dafür kann Nikon nichts), bei kürzeren Aufnahmedistanzen und offener Blende lassen sich jedoch trotzdem sehr schöne Unschärfen im Hintergrund erzeugen.

Autofocus

Zum Autofocus gibt es ähnlich wenig zu sagen wie zur Bedienung: er funktioniert bestens. Durch die hohe Lichtstärke des Objektivs sitzt der AF auch bei wenig Licht, die Scharfstellung erfolgt extrem schnell und vor allem praktisch lautlos. Man könnte auch manuell scharfstellen, da ich den Ring jedoch mit der Blendeneinstellung belege, nicht mit der manuellen Scharfstellung, kann ich dazu nicht viel sagen.

Dazu meine immer gleiche Bitte an Nikon: baut bitte bitte endlich wieder Objektive, zumindest Festbrennweiten, mit einem rastenden Blendenring, das hat ein halbes Jahrhundert lang wunderbar funktioniert. Ihr wisst, wie es geht, die Steuerung der Kamera könnte es, also macht es doch einfach!

Kein VR, kein IBIS?

Das grösste Manko der DX-Gehäuse gegenüber den FX-Gehäusen bei Nikon ist die Tatsache, dass sie kein IBIS haben, also keine sensorbasierte Anti-Wackel-Technik. Bei den DX-Zooms bisher kein Problem, sie verfügen über VR, mit dem kleinen 24er ohne VR bedeutet das aber, dass man wieder wie früher fotografiert: die längste Belichtungszeit sollte bei 1/effektive Brennweite, also ab ca. 1/30 s bei ruhiger Hand, besser 1/60 s, liegen.

Was erst einmal abschreckt, hat aber auch einen sehr direkten Vorteil: VR-Systeme, egal ob im Objektiv oder auf dem Sensor, stabilisieren zwar die Bewegung der Kamera, sie können aber keine Bewegungen «einfrieren». Das geht nach wie vor nur mit kurzen Verschlusszeiten, und dafür ist die Blende 1.7 eine optimale Lösung. So sind gerade auch spielende Kinder mit dem 24er wesentlich besser zu fotografieren als mit einem langsamen Zoom, das zwar das eigene Zittern korrigiert, nicht aber die Bewegung der Kinder.

Natürlich wäre IBIS schön, andererseits: Grösse und auch Kosten der DX-Kameras liegen in einem perfekten Bereich. Wer IBIS braucht, der kann zur Z 5 oder den anderen FX-Modellen greifen, diese sind auch vom Sensor her noch besser für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen geeignet. Und gerade eine Z5 ist preislich nicht einmal so weit von einer DX-Nikon entfernt.

24, 26 oder 28 mm?

Nikon bietet neben dem 24er auch noch ein extrem kompaktes Pancake mit 26mm Brennweite sowie das 28mm Standard-Objektiv an, letztere beide mit maximaler Blende von f/2.8, dafür beide aber auch für FX einsetzbar, also die grossen Sensoren.

Beide kamen für mich nicht einmal ansatzweise in die engere Auswahl: f/2.8 ist zu wenig, um sich von der Anfangs-Lichtstärke von f/3.5 des kleinen Zooms abzusetzen, das anders als die Festbrennweiten aber noch VR hat.

Das 26mm-Objektiv hat zwei weitere Nachteile: es ist erstens sehr teuer, und zweitens hat es einen kleinen beweglichen Tubus, der beim Fokussieren aus dem Objektiv herausfährt. Es sind nur wenige Millimeter, es gefällt mir aber nicht, weil es das Objektiv mechanisch empfindlicher macht. Zudem hat das 26er eine ähnliche Streulichtblende wie das 24er, die aber auch hier dafür sorgt, dass es mit der Kompaktheit dann doch nicht mehr so weit her ist, wenn man sie nutzt (und das sollte man, alleine um den beweglichen Teil des Objektivs zu schützen).

Das 28er wäre preislich gleich gelagert wie das 24er, wäre zudem sowohl auf FX als auch auf DX perfekt einsetzbar, aber: f/2.8 ist mir zu wenig, siehe Kommentar zum 26er, zudem ist mir 28mm zu lang, das entspricht umgerechnet 42mm effektive Brennweite.

Fazit

Während ich die 35mm f/1.8 Festbrennweite meiner D5600 selten genutzt habe, da es mit umgerechnet knapp über 50mm Brennweite zu «lang» war, ist die neue DX-Linse fast durchgehend auf meiner Z fc montiert. Das ist nicht nur der Reportage-Brennweite von effektiv 35mm zu verdanken, sondern auch der Möglichkeit der Freistellung (scharfer Vordergrund / unscharfer Hintergrund), der hohen Lichtstärke und der Tatsache, dass das kleine Objektiv anders als das eigentlich noch kompaktere Standard-Zoom 16-50mm immer sofort einsatzbereit ist, ohne dass man das Zoom erst aus der Parkposition holen muss. Dazu kommt die etwas seltsam anmutende Streulichtblende, die den Vorteil hat, ebenfalls immer in Arbeitsposition zu sein, ohne dass man sie umdrehen und aufsetzen müsste wie bei den üblichen tulpen- oder becherförmigen Streulichtblenden der Zooms.

Mit einem Neupreis von (je nach Zeitpunkt des Kaufs und Aktion) 250 – 300 CHF / EUR ist das Objektiv zudem relativ günstig (vor allem vergleichen mit dem entsprechenden FX-Objektiv, dem 35mm f/1.8 S, das allerdings qualitativ mechanisch wie optisch noch einmal in einer anderen Liga spielt).

Als Reise- und Reportage-Brennweite mit sehr guter Schärfe, schnellem AF und vor allem hoher Lichtstärke sollte das kleine 24er in jeder DX-Fototasche wohnen, besser noch direkt und immer auf der Kamera. Meine Empfehlung hat es auf jeden Fall.

Weitere Bilder von mir mit diesem Objektiv gibt es (nach und nach) bei Flickr unter diesem Link.

Holger, 26. Mai 2024